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Sprachbarrieren zwischen Milieus

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Dies ist der Abschiedspost von long_way_up.

 

Offensichtlich bring ich hier ständig, ohne es zu wollen und teilweise ohne es zu merken, das System aus dem Gleichgewicht. Daher habe ich beschlossen zu gehen.

Der Grund für mein Gehen ist weder Klassismus noch Anti-Klassismus, sondern einfach, dass ich mit der Art zu kommunizieren hier nicht klar komme; einfach, weil es eine sehr andere Art ist miteinander umzugehen. Es ist nicht so, dass ich gegen diese Art etwas habe, sie schlecht finde oder nicht mag. Es ist einfach so, dass sie bedeutet eine Sprache zu sprechen, die ich nicht beherrsche. Wie einige Artikel von mir und interne Debatten gezeigt haben, wird sich immer wieder an der Art wie ich spreche aufgerieben, ob in seriellen Missverständnissen oder in Form von unberechtigten und berechtigten Vorwürfen. In euer Milieu werd ich es nie reinschaffen, zu fremd, zu anders werden wir bleiben, obwohl wir in den meisten Fällen dieselben Ziele hatten. Selbst wenn es auf lange Sicht lösbar wäre, wollte ich dieses Umlernen nicht leisten. Auf jede Stunde Schreiben kommen hier für mich mehr als fünf Stunden Missverständnisse aufklären. Das lohnt sich für keinen von uns.

Wie ihr wisst, bin ich was „Bildung“ angeht scheiße privilegiert, von daher nehmt es doch als Beispiel dafür, dass Sprachbarrieren eben nicht nur auf der sog. „vertikalen“ Achse laufen; aber darüber hab ich mir ja schon mal den Mund fusselig gelabert, ich vergaß.

Allen Mitschreiber_Innen von takeoverbeta wünsche ich daher von Herzen alles Gute und weiterhin viel Freude beim Schreiben und Austauschen.

 

Alles Liebe,

es verbleibt als Euch Lesende

long_way_up

 

 

Letzte Missverständnis-Klär-Oder-Auch-Nicht-Aktion von mir, damit das von intern nach extern kommt:

 

Aus meiner Perspektive war, wie *intern* schon ausführte, das Wort “sachlich” nicht wertend – es ging mir also nicht darum, dass es “sachliche und unsachliche” Texte gibt, sondern der Gedanke war der folgende:

 

Gerade weil es inadäquat ist, auf einen so privaten Text wie den der vier verlinkten Blogs mit einer inhaltlichen Diskussion zu antworten, wollte ich einen weniger privaten bzw nicht privaten Text schreiben, über den die Leute herfallen können, ohne dass es eben eine privatperson verletzt.

 

Ich hab also so lange nicht geschrieben, weil es einfach so unfassbar viele missverständnisse gab, dass ich irgendwann das gefühl hatte, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. denn das ironische ist ja: ich seh das im grunde wie marlen_e. es ist scheiße, auf private/intime/ sehr persönliche /Tagebucheinträge mit einer Diskussion zu antworten. Wenn ich will, dass das Thema “Klassismus” diskutiert wird, und das will ich unbedingt, dann muss ich also einen Text schreiben, über den mensch herfallen und diskutieren kann, das darf also nichts persönliches sein. Und das wollte ich mit meinem Text tun. Diese Überlegungen habe ich dann zusammengefasst zu besagtem Satz:

“In diesem Post möchte ich zwei sachliche Punkte ergänzen, damit es nach der Sensibilisierung für das Thema, die durch die letzen vier Artikel von ClaraRosa , Regenbogenmaschine , insideoutsidenowhere und viruletta entstehen kann und sollte, mit inhaltlichen Überlegungen weitergehen kann.”

 

Ich hätte wohl besser schreiben sollen: “Über so private Texte wie diese vier zu diskutieren wäre scheiße. Also schreib ich hier mal einen unpersönlichen (~=sachlichen), damit ihr nen Text habt über den ihr alle herfallen könnt.”

 

Mit “sachlich” wollte ich also einfach nur sagen: un-persönlich, nicht privat, nicht intim, keine Einzelperson, sondern eine “Sache / ein allgemeines Thema” betreffend.

 

Eine Unterscheidung zwischen “sachlichen” und “emotionalen/unsachlichen/irrationalen whatever” Texten oder eine Unterscheidung zwischen “Rohstoff” und “richtiger Theorie/Arbeit” hatte ich dabei nie im Sinn.

 


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